Inflation - Betriebswirtschaft
Von Inflation spricht man bei einem Prozess anhaltender Preisniveausteigerung von mehr als 2 %. Inflation liegt vor, wenn die nachfragewirksame Geldmenge überproportional zum Güterangebot zugenommen hat.
Rückläufige, aber positive Inflationsraten kennzeichnen eine Disinflation.
Inflation nach der Erkennbarkeit
• Offene Inflation (Jeder kann es erkennen, denn es liegt eine Preissteigerung vor.)
• Verdeckte Inflation (Es bilden sich „Schwarzmärkte“, auf den Güter zu Wucherpreisen angeboten werden.)
Inflation nach der Geschwindigkeit
• Schleichende Inflation (Es liegt eine niedrige, aber lang anhaltende Preissteigerung vor) bis 5 % Steigerung pro Jahr
• Trabende Inflation (bis 20 % Steigerung pro Jahr)
• Galoppierende Inflation (bis 100 % Steigerung pro Jahr)
• Hyperinflation (Alles über 100 % Steigerung pro Jahr)
Inflation nach den Ursachen
1. Angebotsinflation (angebotsinduzierte Inflation)
• Kosteninflation
- Erhöhte Lohnforderungen durch die Gewerkschaften (Lohnkosteninflation)
- Der Staat erhöht die Steuern (Steuerkosteninflation)
- Rohstoffpreise im Euroraum steigen (Rohstoffkosteninflation)
- Rohstoffpreise im Nicht-Euroraum steigen (Importkosteninflation)
• Gewinninflation
- Bei mangelndem Wettbewerb erhöhen die Unternehmen die Preise.
2. Nachfrageinflation (nachfrageinduzierte Inflation)
• Binnennachfrageinflation
- Die Bürger und der Staat sparen zu wenig, nehmen Kredite auf um ihre Ansprüche zu finanzieren
• Außennachfrageinflation
- Laufende Exportüberschüsse
3. Geldmengeninflation (geldmengeninduzierte Inflation)
Man geht bei dieser Inflationsart davon aus, dass die Geldmenge stärker steigt als das gesamtwirtschaftliche Güterangebot
Gleichung des Geldes: H * P = G * U
• H = Handelsvolumen (Summe der Umsätze in der Volkswirtschaft)
• P = Preisniveau
• G = Geldmenge (Bar- und Buchgeld im Nichtbankensektor)
• U = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
Wichtig: Steigen hin und wieder die Preise einzelner Güter bzw. Gütergruppen, so liegt noch keine Inflation vor.